Der Niedersächsische Heilpraktikerverband ehrt Jubilarin Marietta Eichler ist 30 Jahre Mitglied
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Am 14.10.2022 ehrte der Niedersächsische Heilpraktikerverband (NHV) seine Berufsjubilarin Marietta Eichler (64). Die Vergabe der Urkunde fand in der Geschäftsstelle des Niedersächsischen Heilpraktikerverbandes e.V. in 31515 Wunstorf, Alte Bahnhofstraße 26 statt.

Frau Eichler, Sie halten jetzt die "goldene Urkunde" in den Händen; wie fühlt sich das an? Gut, sehr gut sogar! Wieder ein runder Lebensabschnitt, ich bin sehr dankbar dafür.


Warum?

Nun, wie ich beobachten musste, ist es nicht immer üblich, dass Menschen das, was sie lieben, in die Tat, ja sogar in den Beruf umsetzen dürfen. Bei mir führte wohl ein etwas krummer Lebenslauf schon früh ins rettende Naturglück. Ich bin das Kind von einem Malermeister, der mit Liebe die Blümchen und die Psalmen an die Fachwerkhäuser der Altstädte malte, und einer Serviererin, die mit Fleiß in der Holländischen Kakaostube in Hannover arbeitete. Beide Eltern wurden jedoch noch vor meiner Geburt durch die Folgen des Krieges schwer krank. Mutter hatte TBC bis in den Körper hinein und Vater ein schweres Nervenleiden durch im Krieg verunreinigtes Wasser. Sie mussten ihr Kind schon als Baby in eine Pflegestelle geben.


Wie war das für Sie?

Wahrscheinlich Glück im Unglück! Mein Pflegevater arbeitete bei VW als Vorarbeiter. Dadurch kam er gut an unser Lieblingsauto, einen VW Variant, und kutschierte uns jedes Wochenende, jeden Feiertag und jede Schulferien nach Bissendorf. Dort hatten wir ein großes Grundstück gepachtet. Dieses durften wir nicht bebauen, aber Plumsklo, Pumpe und Gartenzaun setzen. Ziemlich einfach, aber wunderschön! Unser Grundstück war nur von Wäldern und feuchten, großen Brachwiesen umgeben. Am frühen Morgen standen die Rehe noch im Nebel, am Tag waren sie fort, am Abend, wenn die Nebel stiegen, kamen sie wieder zurück. Ich liebte sie sehr!


Klingt romantisch, aber reicht das?

Mir ja, absolut! Ich konnte stundenlang allein in den Wiesen sitzen und mit Blumen und Tieren "spielen". Papa Walter nahm es gelassen und bastelte derweil an unseren Zäunen oder pflanzte Birken, wobei ich ihm später immer mehr helfen durfte. Mit 5 Jahren fragte ich ihn: "Papa, wer hat denn dies alles hier gemacht?" Er antwortete: "Der liebe Gott, und jetzt halt den Mund." Darauf ich: "Papa, den find ich toll!"


Na, das da war bestimmt eine gute neue Wurzel nach den Unruhen vorher, oder?

Ja, das kann man so sagen, und diese gute Wurzel ist lebendig bis heute! Mit 14 war es dann aber leider aus mit Bissendorf, denn auch in dieser Familie breiteten sich immer mehr Krankheiten aus. Ich kam, auch wegen eines Schulwechsels, besser in eine neue Pflegestelle, und lernte durch Stadtjugendreisen beim Zelten Otterndorf, England und Frankreich kennen. Erste eigene Gitarre mit 16, Volkslieder und Liedermacher-Texte aus aller Welt zum Lagerfeuer am Meer. Die "Nach-Sechziger" Jahre mit viel Idealismus und "Make love not war" waren eine schöne, zärtliche und abenteuerreiche Zeit! Und natürlich studierte ich Sozialpädagogik, und ließ schon in diesem Beruf viel pädagogisch-therapeutisches Handeln wirken, ähnlich, wie ich es selbst erfahren hatte.

Denn meine eigenen Erkrankungen (Kinderlähmung mit 10, Brüche in der Wirbelsäule bei einem Unfall mit 8, und ganz generell die "geerbte Schwäche der Eltern") brachten mich schon früh mit natürlichen Heil- und Übungsverfahren in Verbindung: Erste Stunde in Yoga und erste Qi Gong-Übungen mit 17(!), Atem- und Bewegungstherapie nach Schlaffhost-Anderson mit 21, später Tai Chi und Qi Gong bei verschiedenen Anbietern und ab 29 bei Paul Finck , und die wunderbare klassische Homöopathie auch mit 29. Das sprengte den damals üblichen Rahmen der Sozialpädagogik doch enorm.

Gott sei Dank durfte ich mit 30 noch einmal richtig Umschulen, und drückte die Schulbank als Heilpraktikerin in Wunstorf. Eigentlich erst dann ließen sich konsequent meine vielen kleinen Puzzle-Teile, die mir Lehrer, Freunde und Wegbegleiter mitgegeben haben, wie die Blätter einer Blume so richtig gut zur Blüte bringen. Hier kann ich noch heute als Qi Gong Lehrerin, Autorin, und in meiner Naturheilpraxis alles ausleben, was stärkt, und Menschen auf ihrem Weg der Gesundung begleiten.


Was halten Sie von den heutigen Verschwörungstheorien?

Wir Heilpraktiker arbeiten selbstverständlicher Weise mit (!) der Natur und ihren Gesetzen und nicht gegen sie. Darin sind wir ausgebildet und vor dem Gesundheitsamt geprüft. Das ist, wenn Sie so wollen, unsere Klassik. Wir kennen unsere Möglichkeiten und unsere Grenzen. Da verschwört sich nichts!


Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Mir und uns allen wünsche ich gutes Qi! Das heißt gute, gesunde Lebenskraft, und eine gute Zeit! Außerdem wünsche ich mir, dass sich Vertreter aller dazu nötigen Verbände demokratisch an einen Tisch setzen, und Lösungsmodelle für die Zukunft entwickeln. Lösungsmodelle, die unseren klassischen, wertvollen Beruf schützen und absichern, in Respekt und Würde! Damit noch viele junge Heilpraktiker ausgebildet werden, die in 30 Jahren dann auch so eine schöne Urkunde in den Händen halten können. Wir werden nämlich in den kommenden Jahrzehnten diesen Nachwuchs sehr dringend brauchen.

Neue Kurse: In der Praxis ab dem 2. Januar 2023 Sommer Qi Gong im Garten ab dem 26.Juni 2023 Reguläre Herbstkurse laufen seit dem 5.September 2022 Info: www.marietta-eichler.de Tel.: 0511 - 69 90 74 Das Angebot wird an die jeweils aktuellen Corona-Verordnungen angepasst!

46 Jahre Dienst am Menschen würdigt der Niedersächsische Heilpraktikerverband e.V.

46 Jahre Dienst am Menschen in unterschiedlichster Art und Weise. 30 Jahre davon würdigt hier der Niedersächsische Heilpraktikerverband e.V.

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