Zu hoch, zu hart, zu dick, zu schwer – Gesunde Maßstäbe erst durch Qi Gong
Anzeigenmarkt Hannover 12 / 2010

Die Stange vom Klettergerüst war hoch und dick. Viel zu hoch und viel zu dick, dass kleine Kinderhände sie umfassen könnten. Und doch wollten die Hände das. Sie wollten sich spüren, sich ausprobieren und ganz einfach Freude empfinden. Aber auf dem winzig kleinen Spielplatz am Welfengarten mit Bierflaschenscherben und Zigarettenstummeln mühten sich selbst stärkere Kinder ziemlich spaßlos ab.

Das Wasser in der Goseriedeschwimmhalle war kalt und tief. Viel zu kalt und viel zu tief, für alle die Kinder, die keine wärmende Speckhülle hatten. Die Kälte biss sich durch die Glieder und Gelenke und ließ die Lippen blau werden. Viele von uns ersehnten den Augenblick, wenn das Ende der Stunde nahte.

Die Geräte in der Turnhalle waren hoch und breit. Viel zu hoch und viel zu breit, um bei uns Kindern die Vorlieben für Bock, Kasten, Reck oder Seil wachrufen zu können. Bis auf zwei oder drei Einzelkämpfern verabscheute das Groß der Klasse den muffigen Raum mit den ewig schmutzigen blauen harten Matten.

Der Schotter auf der Bahn der Bundesjugendspiele war auch nicht gerade rutschfest, selbst wenn schnell und leicht Laufen noch zu meinen besten sportlichen Aktivitäten zählte. Eigentlich habe ich, soweit ich mich erinnern kann, immer einen sportlichen Körper und viel Bewegungslust gehabt. Auch die Zensuren waren meistens mit einer zwei oder einer drei gerettet. Doch die Realität in meinem Inneren sperrte sich deutlich dagegen; mit Sportlehrern, die an irgendwelchen Sprunggruben wegen irgendwelcher fehlenden Zentimeter wieder einmal den Kopf schüttelten.

Woran lag es eigentlich diesen Lehrern? Was waren ihre Ideale, hatten sie überhaupt welche? Zu einem großen Teil der Stunden erschienen sie uns als Antreiber, bestenfalls als die, die eben ihrer Pflicht nachgingen und uns „weiterbringen“ sollten, selten als einfach gute Kumpel. Das durften wir erst in der Oberstufe erleben, in der das Volleyball, das Yoga/ Qi Gong, das Tischtennis, oder Musik und Theater einfach viel Freude machten und endlich einmal der Teamgeist den Wettkampf über die Zentimeter gewann. Hier trat das erste Mal die Beziehung zu anderen Menschen und natürlich auch die Beziehung zu uns selbst in den Vordergrund. Hier wurden die ersten Schritte zum „Loslassen“ getan. Und meine Zensuren mauserten sich auf eine glatte eins oder eine gute zwei. Das war doch was.

Qi Gong hielt sich.- Mehr noch: Es wurde zu meiner großen Liebe. Warum weiß ich bis heute nicht genau. Vielleicht, weil die falschen Maßstäbe fehlten. Zu hoch, zu kalt, zu hart, zu knapp, zu langsam oder zu schwach lösten sich in Luft auf. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn eine tiefe Entspannung und eine ruhige Atmung machten sich breit und ließen alles andere weichen. Vielleicht aber auch weil die konkrete Achtsamkeit, mit der alle Übungen praktiziert werden die Korrektur zu einer natürlichen Ordnung in Gang setzt. Oder weil das angenehme, freundliche Miteinander, was von den Lehrern dieser Kunst ausging, meine Seele weit werden ließ. Weil mein Körper Stärke spürte, richtige, tiefe innere Stärke. Und weil meine Gedanken zur Ruhe kamen. Ein ruhiger, klarer Geist fühlt sich eben gut an. Wie gesagt, warum Qi Gong zu meiner großen Liebe wurde weiß ich bis heute nicht genau. Und das ist gut so.

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