Staphysagria, Rittersporn

Klassische Homöopathie

Die Klassische Homöopathie ist ein sanftes und unkompliziertes Behandlungsverfahren ohne Nebenwirkungen, welches der deutsche Arzt Samuel Hahnemann begründet hat.

Ein paar winzige mit homöopathischer Information besprühter Zucker-Kügelchen (Globuli) werden in einem Glas Wasser aufgelöst. Von diesem Wasser nimmt man je nach Verordnung ein- bis mehrmals täglich oder auch in größeren Abständen jeweils einen Schluck. Eilige oder Reisende, die gerade kein Wasserglas zur Hand haben, können auch ein paar Kügelchen direkt im Munde zergehen lassen.

Die Arzneien oder Mittel, wie man in der Homöopathie sagt, werden aus Pflanzen, Mineralien oder Tiersekreten, z.B. Schlangengiften, hergestellt. Giftig ist allerdings keines der Mittel mehr, denn die homöopathische Verdünnung ist so hoch, dass sich nur noch die Information im Mittel befindet und keine stoffliche Substanz, keine Materie mehr. Deshalb hat Homöopathie auch keine Nebenwirkungen. Die Heilwirkung dagegen ist sanft aber überraschend hoch. Homöopathische Mittel werden mittlerweile international genutzt. Kollegen aus Gebieten, in denen es keine oder wenig Schulmedizin gibt (z.B. in manchen Gebieten Afrikas oder Indiens) nutzen Homöopathie sogar für lebensbedrohliche Krankheiten (Malaria, Typhus, Blutvergiftung etc.) mit Erfolg.

Hier in Deutschland kann man Schulmedizin, z.B. notwendige Operationen oder Zahnbehandlungen und Homöopathie hervorragend kombinieren, sofern Arzt und Homöopath gut und fair im Sinne des Patienten zusammenarbeiten. In meiner Praxis hat es viele dieser guten Beispiele gegeben.

Die homöopathische Verschreibung geschieht aufgrund einer ausführlichen Anamnese. Dieses dauert ca. 1 ½ Stunden und kostet 150 Euro. Jede Folgekonsultation kostet ca. 48 Euro.

Auf lange Zeit gesehen ist Homöopathie ein schonendes und bezahlbares Verfahren. Sie können sich bei den unterschiedlichsten Beschwerden behandeln lassen, denn die Basis, die Anamnese, ist ja vorhanden. Auch weltökonomisch gesehen ist Homöopathie ein Gewinn: Wie viele hunderttausend Kügelchen homöopathischer Mittel kann man aus einem Tropfen Schlangengift herstellen....

1755 wurde der Begründer der Homöopathie Friedrich Christian Samuel Hahnemann in Meissen (Sachsen) geboren und sollte bis zu seinem Tod 1843 ein bewegtes, arbeits- und forschungsreiches Leben als Arzt führen.

Die Legende erzählt, dass ihm in seiner Jungendzeit eine Brandwunde am Arm zu schaffen machte. Eine Kräuterfrau hätte ihm ganz vorsichtig mit einem Pinsel leicht erwärmtes Öl auf die Wunde gestrichen und so eine schnelle Heilung bewirkt. Bemerkenswert – nicht Kühlung, sondern Wärme (!), eine ähnliche Kraft wie die hitzige Wunde selbst soll sie geheilt haben. Nun gut – dies ist eine Legende, die auch heute kaum noch weitergegeben wird, und weil Legenden von Kräuterfrauen irgendwann in den Schubladen der Geschichte verschwinden, verschwand auch sie. Weiter zur konkreten Geschichtsschreibung:

Hahnemann , Sohn eines Porzellanmalers in einer Fabrik, studiert trotz einfacher Verhältnisse, in denen die Familie lebte, Medizin. Außerdem lernte er praktische Pharmazie in der Mohren-Apotheke in Dessau und dort die schöne Apothekerstochter Henriette Küchler kennen und lieben. Sie heirateten 1782 und hatten 11 gemeinsame Kinder. Die Familie lebte ebenfalls in bescheidenen Verhältnissen, streckenweise sogar so arm, dass nicht alle seiner Kinder überlebten.

Doch Hahnemanns rechtschaffener Arbeitsweg führte ihn zu bedeutenden Persönlichkeiten und Erfolgen. So hospitierte er z.B. bei Joseph Quarin (1733-1814) dem damaligen Leibarzt der Kaiserin, hielt selbst Vorträge, veröffentlichte medizinische Schriften, arbeitete als Übersetzer medizinischer Schriften (er selbst sprach mehrere Sprachen fließend) und schrieb einige Bücher, die heute zur Weltliteratur zählen. Darunter:

  • Das Organon der Heilkunst, heute 6. Auflage, Haug Verlag Stuttgart, ISBN 3-8304-0275-9 17, 95 Euro

  • Die chronischen Krankheiten, Haug Verlag Stuttgart, ISBN 3-8304-0264-3 149 Euro

  • erhältlich in allen Buchhandlungen und über den Verlag www.grundlagen-praxis.de.

    Diese Werke sind auch heute noch Standarthandwerk jedes homöopathischen Arztes oder Heilpraktikers. Hahnemann verlangte sogar von seinen Patienten, dass sie das Organon der Heilkunst lesen! In der Tat ein nicht gerade bescheidenes aber durchaus berechtigtes Verlangen, lesen Sie nur einmal zur Probe §9 aus dem Organon, in dem Hahnemann den Begriff Gesundheit erläutert:

    „§9 Im gesunden Zustand des Menschen waltet die geistartige, als Dynamis den materiellen Körper (Organism) belebende Lebenskraft (Autocratie) unumschränkt und hält alle seine Theile in bewundernswürdig harmonischem Lebensgange in Gefühlen und Thätigkeiten, so daß unser inwohnende, vernünftige Geist sich dieses lebendigen, gesunden Werkzeugs frei zu dem höhern Zwecke unsers Daseins bedienen kann.“

    An diese Lebenskraft (Autocratie) wendet sich Hahnemann in seinem Verfahren und bewirkt dadurch eine ganzheitliche Art der Heilung. Dazu allerdings muss man die Lebenskraft kennen lernen , sie beobachten, und Möglichkeiten finden, ihr entsprechende sehr spezielle Reize/Informationen zu geben, die sie harmonisiert.

    Erinnern wir uns an die Legende mit der Kräuterfrau und dem warmen Öl. Überliefert ist eine weitere, dieses mal aber öffentlich anerkannte Geschichte dieser Art, die weltweit bekannt geworden ist: Chinarinde ist ein Mittel, welches man für die Behandlung von Fieber benutzt. Hahnemann nahm dieses Mittel im gesunden Zustand ein; in der Homöopathie sagen wir , er „prüfte“ das Mittel, und entdeckte, dass es Fiebersymptome hervorrief. Das Mittel hat also eine ähnliche Kraft wie das Fieber, beim Gesunden erzeugt es Fieber, beim Kranken heilt es Fieber. Unermüdlich forschte Hahnemann nach den Symptomen, die Mittel hervorrufen, wenn man sie im gesunden Zustand einnimmt.

    Schlangengifte z.B. rufen Lähmungen hervor, dafür sind sie der Schlange mitgegeben, denn sie lähmt ihr Opfer und verschlingt es dann. Nicht nur beim Tier, der Schlangenbeute, entstehen Lähmungssymptome. Wird ein gesunder Mensch von einer Schlange gebissen, bekommt auch er Lähmungssymptome. Potenzierte, d.h. homöopathisch sehr hoch verdünnte Schlangengifte heilen Lähmungen. Wir suchen also immer das Mittel, das bei gesunden Menschen das Bild der Krankheit erzeugen würde, also ein ähnliches Mittel. Das ist die Ähnlichkeitsregel der Homöopathie: Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt.

    Betula Birke Warum diese Ähnlichkeitsregel funktioniert, das wissen wahrscheinlich letzlich nur die Götter. Vielleicht kann die Lebenskraft selbst ihre eigene Krankheit/Verstimmung nicht mehr erkennen und ausheilen. Wäre sie dazu in der Lage, so würden ja keine chronischen Krankheiten entstehen. Sie braucht einen feinen Reiz von Außen, der ihr sagt „sieh mal, Du hast doch Fieber“. Wird ihr das entsprechend mitgeteilt, regt sie die eigene Abwehr zur Selbsthilfe an, und wehrt sich gegen das Fieber, selbst wenn die Anregung dazu eine künstliche gewesen ist. Es gibt heute nahezu kein Krankheitssymptom, dass der Homöopathie nicht bekannt ist: Fieber, Kopfschmerz, Übelkeit, Schmerzen aller Art, Eiterungen, Entzündungen, Reizsymptome wie bei Allergien, Hautausschläge, Husten, Durchfälle, Verstopfungen, Herzrasen, Herzschmerzen, Furunkel- Geschwür- und Polypenbildung, Krampfanfälle, Schlaflosigkeit, Impotenz, Ängste.... Die Liste ließe sich unendlich fortführen.

    Das Entscheidende in der Homöopathie ist aber, dass die Erscheinung der Krankheit so wichtig sie zur Mittelfindung auch ist, im Grunde Nebensache ist. Die wirkliche Kunst besteht darin, die Grundanlage oder die Grundneigung zu Erkranken zum Fokus der Behandlung zu nehmen. Hahnemann nannte diese Grundneigung Miasma, ein altgriechischer Begriff, der soviel bedeutet wie „Prägung, Zeichen, Fehler, Webfehler, Makel“.

    Er fand drei grobe Fehlerhaftigkeiten dieser Art heraus, drei Miasmen: Ein Miasma des Mangels/der Schwäche, ein Miasma des Überflusses/der Exzessivität und ein letztes Miasma der Zerstörung. Jede Erkrankung lässt sich auf eines dieser drei Miasmen zurückführen, denn jeder Mensch trägt alle drei Miasmen in sich, natürlich in unterschiedlicher persönlicher Ausprägung. In guten Zeiten stören uns die Miasmen nicht. Kommen jedoch schlechte Umstände hinzu (Wetterwechsel, private oder berufliche Sorgen, Hungers- oder Krisenzeiten, Kriege, Flucht und Vertreibung von Völkern, Epidemien oder Stressfaktoren wie Lärm, Hektik und Umweltverschmutzung, werden die Miasmen geweckt. Die sonst friedliche Frau verhält sich plötzlich ziemlich zickig, vielleicht nur aufgrund einer akuten Schwäche. Der sonst großzügige Mensch hamstert plötzlich seine Vorräte schnell für sich, vielleicht aufgrund einer sonst nicht erkennbaren heimlichen Gier und der kleine Verschlagene von nebenan, von dem man sowieso wusste, dass er gern mal eher mit den Fäusten als mit Argumenten spricht, kann in einer Krisenzeit noch deutlicher Gewalt anwenden, siehe die Vielzahl von Vergewaltigungen in Kriegszeiten.

    Als homöopathische Behandler haben wir es jedoch meist mit zivileren Angelegenheiten zu tun, aber auch die können quälend genug für die Erkrankten werden.

    Doch zurück zur Geschichte: Hahnemanns konsequenter Arbeitsweg zeigte mehr und mehr ideelle und letztlich auch finanzielle Erfolge und Anerkennung. Sein privates Leben leider ein trauriges Ereignis, denn seine Ehefrau Henriette Küchler stirbt 1830. Doch auch hier sollte für ihn noch einmal etwas Außergewöhnliches geschehen: Er lernte eine wohlhabende französische Malerin kennen, die seine treue und begeisterte Schülerin und seine Freundin und Geliebte wird, Melanie D`Hervilly (1802-1878). 1835 heiraten die Beiden, denn Hahnemann hatte sich im guten Alter von 80 Jahren ein zweites Mal in seinem Leben mit ganzem Herzen verliebt! Er siedelte nach Paris um, wo seine Kunst einen enormen Aufschwung erhält, nicht zuletzt durch seine Frau und Gönnerin Melanie. Sie arbeiten fleißig und behandeln viele Künstler, denn Melanie, in der Kunstszene eine angesehene Person, überzeugt die Kollegen von der Homöopathie. Hahnemann stirbt 1843.

    Klicken Sie auf Home, wenn Sie links keine Navigation sehen: Zur Homepage: 
www.marietta-eichler.de 
WILDROSEQIGONG®